Justin Heinrich Knecht (1752–1817) Die durch ein Donnerwetter unterbrochne Hirtenwonne
Eine musikalische Schilderung auf der Orgel herausgegeben von Heinz W. Höhnen [Org]
36 Seiten | 23 x 30,5 cm | 160 g | ISMN: 979-0-004-17671-9 | geheftet
Justin Heinrich Knecht wurde 1752 in Biberach an der Riss geboren, wo er auch nach einem reich erfüllten Musikerleben - er war Lehrer, Organist, Kantor und Dirigent der angesehenen Biberacher Orchestervereinigung - 1817 starb.
Im pastoralen Charakter der „Hirtengesänge“ spiegelt sich der galant-empfindsame Stil der Epoche, und die klaviermäßig angelegten Variationen entsprechen ganz der süddeutschen Orgelmusikpflege.
Der Wandel der geistigen und ästhetischen Auffassung in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts ließ nicht nur die Orgel in das Fahrwasser der weltlichen Musik geraten, er bahnte auch der Darstellung von Gewitter und Sturm, die bis dahin weitgehend szenischen und oratorischen Werken vorbehalten war, den Weg auf die Orgelemporen.
Die „Hirtenwonne“ ist eine durchkomponierte Szene, die in eine klar überschaubare dreiteilige Großform eingebunden ist. 1. und 5. Satz beinhalten die Hirtengesänge, der 3. Satz enthält das in die musikalische Romantik vorausweisende Gewitter. Die beiden restlichen Sätze haben Gelenkfunktion. Der symmetrischen Gesamtanlage der Komposition scheinen auch die 20 Donnerstellen zu entsprechen, die die Cluster-Technik unseres Jahrhunderts vorwegnehmen. Der stärkste „Donner mit Schlägen“ erdröhnt genau in der Werkmitte.