Klaus K. Hübler (1956–2018) Feuerzauber – auch Augenmusik
Studie in/über Phantasmagorie [3Fl,Hfe,Vc] 1981 Dauer: 6'
UA: Wittener Tage für neue Kammermusik, 24. April 1983
Dass vorliegendes Stück nicht die Bedingungen leichter Ausführbarkeit erfüllt, ist dem Verfasser bewusst. Die Schwierigkeiten sind jedoch nicht Selbstzweck. Die Konstituierung verschiedener Grade von „Unspielbarkeit“ ist integraler Bestandteil der kompositorischen Idee. Dabei werden an keiner Stelle die Möglichkeiten der Instrumente überschritten, sondern die Grenzen menschlicher Fähigkeit erkundet. So entsteht eine Analyse musikalischer Arbeit, die im Wagnerschen „Feuerzauber“, der dem Werk zugrunde liegt, phantasmagorisch verdeckt ist. Aufgrund der dabei hervorgebrachten Diskrepanz zwischen Notenbild (Augenmusik) und klanglichem Resultat wird die Analyse ihrerseits zu einer Phantasmagorie zweiter Stufe, die aber der Wagnerss diametral entgegengesetzt ist.
(Klaus K. Hübler)
Bibliografie:
Hoban, Wieland: Grenzen als Möglichkeit der Überwindung. Zum Tode von Klaus K. Hübler (1956–2018), in: Musik & Ästhetik, Heft 87 (Juli 2018), S. 5-8