Nicolaus A. Huber (*1939) Seifenoper (OmU)
[Okt] 1989 Dauer: 20'
Ob.Eh.Pos.Va.Vc.Kb.Schl.Klav
Uraufführung: Salzau (Schleswig-Holstein Musik Festival), 1. Juli 1990
52 Seiten | 27,4 x 41,5 cm | 332 g | ISMN: 979-0-004-50193-1 | Mappe
Soap opera: problemfreie (?), gefühlsbetonte (?) Fortsetzungen in loser (?) Folge: Klangzauber, Stöhnen auf Tonbühne, Rauschen, die schönen Akkorde - in Versform, emphatische Erschöpfung, Réplique, Go ahead, Les Adieux, „Jake!“, Schnulze, and now: „Ganz zum Überfluß meinte Eusebius noch Folgendes; dabei sprach aber viel Seligkeit aus seinen Augen.“ Untertitel, die verweisen, verweisen aufs Klangproduzieren, aufs empirisch Hörbare, auf Formperspektiven, auf Anspielungen, auf Szenisches. Der musikalische Verlauf freilich läßt keine Austauschbarkeit zu, lebt von Verbindlichkeit und Strenge: eine elementar aufgebaute Akkordkette und eine für alle Parameter zuständige, operable Maßstabstruktur. Beide fungieren ähnlich wie Monteverdis Ostinati in seinen sogenannten Ostinato-Arien: als feste musikalische Bühnenrahmen, von denen aus Gestisches sich entfalten kann. Nicht schon zuviel für unsere Kulturindustrie?
(Nicolaus A. Huber, 1990)
CD:
ensemble recherche
CD Coviello Contemporary, COV 60606
(Vierteljahresliste des Preises der Deutschen Schallplattenkritik 3/2006)
Bibliografie:
Birkenkötter, Jörg: Keine Kleinigkeiten: „Bagatellen“, „Shrugs“, „Statement“ … Kurze Stücke im Werk Nicolaus A. Hubers, in: Nicolaus A. Huber, hrsg. von Ulrich Tadday (= Musik-Konzepte. Neue Folge 168/169), München: edition text + kritik 2015, S. 153-175.
Hiekel, Jörn Peter: Das Vertraute und das Verstörende. Zu Nicolaus A. Huber Komponieren, in: MusikTexte Heft 108 (Februar 2006), S. 50-53.