Nicolaus A. Huber (*1939) Mit Erinnerung
[Fg(B-Sax/B-Klar)] 1996 Dauer: 11'
UA: München, 5. November 1996
Auftrag des Landes Baden-Württemberg für den Fagottisten Wolfgang Rüdiger
16 Seiten | 23 x 30,5 cm | 89 g | ISMN: 979-0-004-18063-1 | geheftet
Die farblichen und spieltechnischen Möglichkeiten des Fagotts sind zwar vielfältig, aber doch eher innerhalb eines schmalen Rahmens wirksam. Ich denke, das Fagott ist ein „strenges Instrument“. Dementsprechend ist mein Stück primär aus struktureller Kombinatorik heraus entwickelt. Instrumentalmöglichkeiten behalten den asketischen Charakter von strukturellen Rollen und entfalten sich in polyphoner Vielschichtigkeit, oft bis zu vier Stimmen, die hoquetusartig ineinandergeschoben sind. Die formale Entfaltung nutzt Erinnerung als Vergleichskraft zwischen musikalischen Gestalten bis zur verblüffenden Wiederholungswirkung nicht-zusammenhängenden Charakters. Aber es gibt auch „Erinnerung“ an einen kirgisischen Maultrommelspieler, an Satie, an Cage – – – sanfte und strenge Menschen. Das Fagott ist ein schönes Instrument!
(Nicolaus A. Huber, 4. Mai 1996)
CD:
Wolfgang Rüdiger
CD ars musici FMF AM 1224-2
Bibliografie:
Kampe, Gordon: Erinnern und Vergessen. Wechselwirkungen in der Kammermusik Nicolaus A. Hubers, in: Programmbuch „Wittener Tage für neue Kammermusik“ 2017, S. 42-47, auch abgedruckt in: MusikTexte, Heft 154 (August 2017), S. 37-39
Rüdiger, Wolfgang: Von der Unergründlichkeit des Werks. Spielerische Skizzen zu Nicolaus A. Hubers „Mit Erinnerung“ für Fagott solo, in: Darstellen und Mitteilen. Ein Handbuch der musikalischen Interpretation, hrsg. von Ursula Brandstätter, Martin Losert, Christoph Richter und Andrea Welte, Mainz: Schott 2010, S. 207-222.