Nicolaus A. Huber (*1939) Lernen von
[Orch] 1977 Dauer: 22'
3.3.3.3 – 4.3.4.1. – Pk.Schl – Hfe.- Klav – Str: 14.12.10.8.6.
UA: Hannover (Tage für Neue Musik), 26. Januar 1979
Dieses Orchesterstück gehört zu der Reihe meiner Rhythmus-Kompositionen wie Darabukka für Klavier und dasselbe ist nicht dasselbe für kleine Trommel. Das Medium Orchester ermöglicht eine größere Zahl von Kombinationen. Dem Stück liegt ein Rhythmusmodell zugrunde. Daraus entwickelt sich der Rhythmus der Form- und Strukturteile. Innerhalb dieser Teile wird das eigentliche Rhythmusmodell mit verschiedenen Techniken komponiert: Vergrößerung, Verzerrung, Aufspaltung, Einsätzen, als Klangfarben- und Artikulationsrhythmus, Verwischung zu bloßen Anschlagsmengen und ähnliches.
Die Harmonik baut sich auf Großterzteilung, das heißt Drittelung des Quintenzirkels, auf. Diese symmetrische Harmonik ermöglicht es besser als eine durch asymmetrische Teilung aufgebaute, Tonhöhen als Rhythmusträger identifizierbar zu machen. Vorbeiziehende Volksfest-Rhythmuszüge, einbezogene „sprechende“ Rhythmen und andere Elemente geben der Musik konkreten historischen Rahmen, aus dessen forderndem Anspruch die Komposition, Stellung beziehend, keinen Augenblick entläßt.
Widmung: „Zum Jahrestag des 11. September“ (Ermordung Salvador Allendes).
(Nicolaus A. Huber, 20. Dezember 1978)
Bibliografie:
Hilberg, Frank: Aspekte der Instrumentation in den Orchesterwerken Nicolaus A. Hubers, in: Nicolaus A. Huber, hrsg. von Ulrich Tadday (= Musik-Konzepte. Neue Folge 168/169), München: edition text + kritik 2015, S. 104-123.