Nicolaus A. Huber (*1939) Darabukka
[Klav] 1976 Dauer: 15'
Uraufführung: Paris, 14. März 1977
12 Seiten | 23 x 30,5 cm | 77 g | ISMN: 979-0-004-18855-2 | geheftet
Darabukka ist eine arabische Vasentrommel – heute vorzugsweise vom fahrenden Volk gebraucht – die zwei Klänge erzeugt: einen hohen und einen tiefen (+ hohen). Durch Abdecken der unteren Öffnung verschwindet der tiefere Klang, und der höhere bleibt allein übrig. Diese Eigenschaften sind auf das Klavier übertragen: 1. Die Taste wird wie eine Trommel behandelt, und alle möglichen Finger- und Handkombinationen werden zur Rhythmus-Instrumentation herangezogen. 2. Durch subharmonische Teilschwingungen wird der Tastenton zusätzlich klanglich aufgebrochen. Ihre Klangfarben unterliegen den Rhythmusmodellen. 3. Ich habe dieses Stück von verschiedenen Volks-Musiken gelernt, und am Ende erklingt eine Solidaritäts-Klangaktion für das Volk von Chile: „El pueblo unido jamás sera vencido!“ – „Das Volk wird niemals besiegt werden, wenn es einig ist.“
In Darabukka wird mit drei verschiedenen Struktur- und Klang-Charakteren gearbeitet. Unter den vielen Techniken der Rhythmuskomposition ist vielleicht die der rhythmischen Modulation am interessantesten: Durch Umdeutung einer Dauer kann von einem Modell x zu einem Modell y übergeleitet werden.
(Nicolaus A. Huber, 1976)
CDs:
Kristine Scholz
CD Alice musicproduction ALCD 011
Catherine Vickers
CD Koch Aulos 3-1817-2
Bibliografie:
Dudda, Friedrich: Nicolaus A. Hubers „Darabukka“, in: Feedback Papers 15, Köln 1978, S. 19-21.
Schick, Tobias Eduard: Weltbezüge in der Musik Mathias Spahlingers (Beihefte zum Archiv für Musikwissenschaft, Band 80), Stuttgart; Franz Steiner 2018, dort S. 97-99