Johann Christoph Altnikol (vor 1720–1759) „Nun danket alle Gott“
herausgegeben von Gottfried Fauck [GCh]
12 Seiten | 19 x 27 cm | 30 g | ISMN: 979-0-004-40250-4 | geheftet
Johann Christoph Altnikol, geb. 1719 zu Berna (Oberlausitz), war von 1748 bis zu seinem Tode 1759 Organist an der St. Wenzelskirche zu Naumburg/Saale. Durch Vermittlung seines Schwiegervaters Johann Sebastian Bach hatte er diese Stelle erhalten, kurz nachdem Bach und Gottfried Silbermann die von Hildebrandt, Silbermanns bestem Gesellen, erbaute Orgel abgenommen hatten. Das Protokoll ist noch erhalten. Die wunderbare Orgel steht unter Denkmalschutz. Sie wurde, wie die St. Wenzelskirche überhaupt, 1944 kurz vor dem Zusammenbruch durch Bombenangriff stark beschädigt. Erst in denJahren 1949/50 war es möglich, die nötigen Geldmittel und Baustoffe zu beschaffen, um die Kirche so weit herzustellen, daß sie am 30. Juli 1950 wieder eingeweiht werden konnte. Als Kantor der St. Wenzelskirche sah ich mich um nach einem geeigneten Werk für die Wiedereinweihung. Meine Freude war groß, als ich auf die Motette Altnikols stieß.
Die Berliner Staatsbibliothek, in der sich die Urschrift befindet, ließ mir bereitwilligst Fotokopien herstellen. Das Original steht in alten Schlüsseln und ist teilweise schlecht lesbar. Kleine Härten, ja selbst Quintenparallelen habe ich nicht verbessert, ist doch anzunehmen, daß Altnikol bei seinem Können sie leicht hätte ändern können. Den Text habe ich oft vervollständigt, manchmal in Kleinigkeiten für die Sänger günstiger unterlegt. Offenbare Schreibfehler habe ich berichtigt. Tempo und sonstige Vortragsbezeichnungen hat Altnikol nicht eingetragen, und auch ich habe es unterlassen, solche beizufügen; sie ergeben sich bei der Arbeit mit dem Chor leicht von selbst.
Möge das kleine Werk beim Studieren auch anderen Chören die Freude bereiten, die wir daran gehabt haben.
Gottfried Fauck, Naumburg/Saale, August 1951