Vor zwei Jahren habe ich in Rom einen Schwarm Stare beobachtet und war erstaunt angesichts seiner überwältigenden Schönheit, die ihre Form in ständiger Bewegung veränderte. Die gleiche Schönheit und Energie kann man bei der Bewegung eines Fischschwarms in einem Aquarium beobachten.

Wissenschaftlern zufolge beruht ihre fein abgestimmte Bewegung im Schwarm auf den folgenden drei einfachen Regeln:

• Steuern zur Vermeidung von dichtem Gedränge anderer Schwarmgenossen
• Steuern in Richtung des durchschnittlichen Kurses der anderen Schwarmgenossen
• Steuern in Richtung der durchschnittlichen Position (des Massenschwerpunktes) der nächsten Schwarmgenossen

Das Wort „Boids“ bezieht sich auf vogelähnliche Objekte („bird-oids“) und repräsentiert die Schönheit ihrer Bewegungen in Schwärmen, die das Resultat des gegenseitigen Ausgleichs nach dem Prinzip der geringsten Anstrengung sind.

Ich frage mich, ob diese Regeln sich auf die Form eines Streichquartetts anwenden lassen.

„Boids again“ wurde als Fortsetzung zu dem Stück „Boids“ geschrieben, einer vierminütigen Studie für Streichquartett im Rahmen des Bildungsprojekts „50 for the Future“ des Kronos Quartetts.

(Misato Mochizuki, 2020)