Richard Franck (1858–1938) Sonaten op. 14 und op. 35
Urtext [Vl,Klav]
108 Seiten | 24,2 x 31 cm | 461 g | ISMN: 979-0-004-18643-5 | Broschur
Richard Franck (1858–1938) sah sich am Ende des ausgehenden 19. Jahrhunderts vor gänzlich neue Herausforderungen gestellt. Im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne zeigt er sich am konservativen Ideal orientiert, jedoch mit Facetten, die auf den epochalen Umbruch hindeuten. In seinen Kompositionen erkennt man einen an klassischen Mustern gebildeten, damals als ‚gemäßigt modern‘ empfundenen Stil, in dem Anmut und vornehme Melodik verbunden sind. Die Lust zum Experiment, chromatische Kühnheit und kontrapunktische Effekte gehören dazu ebenso wie eine feine Sensibilität.
Die vorliegenden Sonaten für Violine und Klavier entstanden zwischen 1888 und 1903 und nahmen in dieser Gattung bisher eine Außenseiterstellung ein. Die Tonsprache passte nicht mehr so recht zum Musikgeschmack und die ‚Spätblüher‘ der Hochromantik wurden oftmals nur noch in Fußnoten gewürdigt. Mit dieser kritischen Neuausgabe erschließen sich die Sonaten erstmals seit mehr als einhundert Jahren wieder in einer Form, die ihrer umfangreichen und positiven Rezeption der letzten Jahre gerecht wird.