Edison Denissow (1929–1996) Kammermusik für Viola, Cembalo und Streicher
[Va,Cemb,Str] 1982 Dauer: 12'
Uraufführung Moskau, 7. Mai 1983
Meine Kammermusik für Viola, Cembalo und Streichorchester entstand im Juli 1982. Es handelt sich dabei um ein kleineres Orchesterstück, in dem konzertante Elemente lediglich im Mittelteil (animato) auftreten. Die Streichinstrumente sind in 15 selbstständige Stimmen aufgeteilt und erklingen nur zu Beginn und am Ende des Werkes als fünfstimmige Streichergruppe. Die Kadenz der Viola ist völlig unvirtuos und in erster Linie melodisch konzipiert. Die gesamte Entwicklung ist auf einen abschließenden C-dur-Akkord hin ausgerichtet.
Das Werk beginnt in einem chromatisch angereicherten c-moll. Bei Poco più mosso intoniert das Cembalo das Thema der c-moll-Fuge aus dem Wohltemperierten Klavier I von Johann Sebastian Bach, hier allerdings in einer etwas deformierten Gestalt und um einen Ton höher gerückt. In der Reprise tritt zum ersten Mal im Orchester ein c-moll-Akkord auf, und erst in der Coda erscheint die Tonart C-dur, die jedoch im Moment ihres Auftretens sogleich durch Zwölftönigkeit verschleiert wird.
(Edison Denissow)
CD
Nobuko Imai (Viola)
Annelie de Man (Cembalo)
Nieuw Sinfonietta Amsterdam
Ltg. Lev Markiz
BIS DC 518