Flötenetüden
herausgegeben von Immanuel Lucchesi [Fl]
176 Etüden in zwei Heften – für das tägliche und abwechslungsreiche Üben.
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Die entscheidende Voraussetzung für ein erfolgreiches Instrumentalstudium ist die Fähigkeit, sinnvoll und rationell zu üben, d.h., mit möglichst geringem Zeit- und Kraftaufwand in regelmäßiger und zielstrebiger Arbeit stete Fortschritte zu erzielen. Nur ausdauernde tägliche Arbeit bringt mit Gewissheit Fortschritte; sie stärken das Selbstvertrauen und verleihen die für den Erfolg nötige Sicherheit. Dabei ist stets darauf zu achten, daß Auswahl und Anforderungen der einzelnen Übungsstücke in ihrem Tonumfang sowie technischen und musikalischen Schwierigkeitsgrad immer dem jeweiligen Leistungsstand entsprechen.
Einen sehr wichtigen Platz innerhalb des gesamten Übungspensums nimmt das Etüdenstudium ein; stellt doch die Etüde als Übungsstück, in der bestimmte spieltechnische Probleme kompositorisch in vielfältiger Weise abgehandelt und zu einem organischen Ganzen verbunden werden, das notwendige Bindeglied zwischen rein technisch-mechanischem Studium und der Spiel- und Konzertliteratur für das Instrument dar.
Wird mit dem Studium einer Etüde begonnen, besteht der erste Schritt darin, die vom Komponisten in den Mittelpunkt gestellten Probleme herauszufinden. Aus diesem Grunde sollte die Etüde zunächst „gelesen“, also inhaltlich erfasst werden und nach Möglichkeit die Umsetzung des Notenbildes in die Klangvorstellung erfolgen. Entsprechende Atemzeichen sind einzutragen. Erst dann wird die Etüde im langsamen Tempo – bei genauer Kontrolle der richtigen und koordinierten Tätigkeit aller am Blasprozess beteiligten Organe, um Ungenauigkeiten zu vermeiden – geübt.