Jörg Birkenkötter (*1963) Entwurf einer Landschaft
[5Schl] 1990- 92 Dauer: 21'
Uraufführung: Köln, 24. Oktober 1992
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Den beiden (quasi solistischen) Hauptinstrumenten Marimbaphon (Holz) und Vibraphon (Metall) sind jeweils verschiedene Zusatzinstrumente zugeordnet, im Sinne eines Kontinuums von bestimmten über unbestimmte Tonhöhen bis zum Geräusch.
In Beziehung hierzu tritt die dritte, zunächst eigenständig gedachte Schicht der Fellinstrumente.
Durch eine spezifische Raumaufstellung (die beiden Haupt-Instrumente in normaler, frontaler Bühnenaufstellung werden von den übrigen drei Schlagzeugern „umstellt") werden bestimmten Klängen bzw. Klangkonstellationen bestimmte Klang-Orte zugeordnet. Gleiche oder ähnliche Instrumente an verschiedenen Orten ermöglichen Klang-Wege, Richtung.
Der so im voraus entworfenen, vorgeformten Klang-Landschaft entspricht eine ebenfalls vorformulierte, jedoch im Hintergrund verborgene Intervallstruktur („unendliche Melodie").
Diese abtastend und durch Projektion der primären „Duo-Struktur“ auf die „Außenspieler" erweiternd, interpretierend und letztlich aufbrechend, durchläuft die Musik eine Folge verschiedener Spielmuster und -situationen, die fortsetzend, erweiternd, kontrastierend oder qualitativ umschlagend aufeinander bezogen sind. Dabei tauchen verschiedene Struktur-, Klang- oder Raumkonstellationen innerhalb des Stückes mehrmals auf und bekommen durch die jeweils neue Umgebung, die neue Perspektive und den Zeitpunkt ihres Auftauchens im Verlauf der Komposition jedesmal eine andere, eine neue Bedeutung.
Die Art und Weise des Durchlaufens der vorgeformten Materiallandschaft wirkt auf diese zurück, zeigt sie als veränderbare und sich verändernde, entwirft sie jeweils neu und bietet Möglichkeiten für neue, offene, nicht prädisponierte Räume (musikalischer) Phantasie.
(Jörg Birkenkötter)