Ludwig van Beethoven (1770–1827) Neues Volksliederheft
aus „Lieder verschiedener Völker“ WoO 158 herausgegeben von Georg Schünemann [Singst,Klav,Vl,Vc]
108 Seiten | 23 x 30,5 cm | 415 g | ISMN: 979-0-004-17141-7 | geheftet
Beethoven war von Jugend an tief im deutschen Volkstum verwurzelt. Wie er dem deutschen Brauchtum in seinem Leben verbunden blieb, so schöpfte er in seiner Kunst immer von neuem aus dem unversiegbaren Quell des deutschen Volksliedes. Er kannte es aus der rheinischen Heimat, er liebte es in der vielfältigen Färbung der österreichischen und Tiroler Weisen, und er studierte es aus den besten und ersten Quellen der jungen Volksliedforschung.
Herders „Volkslieder“ (1778 und 1779) hatten wie alle Schriften Herders, die er las oder in Abschriften sich nahe brachte, einen tiefen Eindruck auf ihn gemacht. Er war mit Herder überzeugt, daß ein „Lied muß gehört werden, nicht gesehen; gehört mit dem Ohr der Seele, das nicht einzelne Sylben allein zählt und mißt und wäget, sondern auf Fortklang horcht und in ihm fortschwimmet“. Und ebenso lebte in ihm der Gedanke einer umfassenden musikalischen Volksliedsammlung, die weit über die Grenzen des Vaterlandes hinausführen sollte. Wie Herder „eigentlich von Englischen Volksliedern ausging“ und auf sie zurückkam, so gelangte auch Beethoven von der Bearbeitung schottischer Lieder zu ausländischen, deutschen und wieder zurück.
Seine Verbindung mit George Thomson, die im Jahre 1810 begann und bis 1823 dauerte, führte zu einer großen Zahl von schottischen, wallisischen, irischen und anderen verschiedenen Bearbeitungen, von denen der größte Teil im Druck vorliegt, ein kleinerer noch der Veröffentlichung bedarf. Neben diesen „im Auftrag“ geschriebenen Arbeiten sammelte Beethoven selbst Volkslieder verschiedener Völker und bearbeitete sie, um eine ähnliche Sammlung wie Herder auf musikalischer Grundlage vorzubereiten. An der Bearbeitung für Singstimmen und Klavier mit Begleitung einer Violine und eines Cellos hielt er fest. Auch er versuchte, wie Herder, die Lieder aus dem „Gesangton einer fremden Sprache zu übertragen“, „das Lied selbst zu geben, wie es in der Sprache singet, es treu zu erfassen, wie es in uns übertönt“. Diese musikalischen „Stimmen der Völker“ sind erhalten geblieben. Entstanden sind die Bearbeitungen in den Jahren 1815 und 1816.
Georg Schünemann, Juli 1940
Air cosaque: Schöne Minka, ich muß scheiden |
Air russe: Ach, ihr Bächlein, kühlen Wasser |
Air russe: In dem Wald, dem grünen Walde |
Air russe: Unsre lieben Mädchen gingen |
Bolero: Die Rose lockt den Falter |
Bolero: Die Rose lockt den Falter |
Bolero: Mein Täubchen ist entflogen |
Cancion: Ich traue nicht den Wogen |
Canzonetta Veneziana: Von rosigem Munde in zärtlicher Stunde |
Dänisch: Ritter nah’n dem Königsschloß |
Deutsch: Horch auf, mein Liebchen |
Deutsch: Wegen meiner |
Polnisch: Auf, auf, ihr Freunde, laßt im Wein |
Polnisch: Lenz und Liebeswonnen enden |
Portugiesisch: Als ihre Augen kaum ich gesehen |
Schwedisches Wiegenlied: Schlaf, mein Liebling, schlafe ein! |
Schweizer Lied: An ä Bergli bin i gesässe |
Teppich-Krämer-Lied: I bin a Tyroler Bua, bin alleweil wohlauf |
Tiranilla Espanola: Auf, Gefährten, macht euch bereit! |
Tyroler Lied: A Madel, ja a Madel ist als wie a Fahn |
Tyroler Lied: Ich mag die nit nehma, du töppeter Hecht |
Tyroler Lied: Wer solche Buema afipackt |
Tyroler: Wann i in der Früh aufsteh |
Ungarisches Weinleselied: Nach der Heimat Rebenfluren |