Ludwig van Beethoven (1770–1827)

Wie viele andere große Komponisten der Musikgeschichte war auch Ludwig van Beethoven schon zu Lebzeiten ein „Breitkopf-Autor“.

Die fruchtbarste Zeit des unmittelbaren Zusammenwirkens erfolgte zwischen 1808 und 1812, als Gottfried Christoph Härtel die Werke von op. 67 (5. Symphonie) bis op. 86 (C-dur-Messe) in lückenloser Folge mit Erstausgaben herausbrachte. Dass Komponist und Verleger in diesen Jahren äußerst lesenswerte Briefe miteinander wechselten, ist in der Fachwelt bekannt.

Heute muss die besondere Bedeutung der Urtext-Neuausgabe sämtlicher Beethoven-Symphonien herausgestellt werden, die der Verlag zwischen 1994 und 2005 unternahm. Clive Brown und Peter Hauschild garantieren mit ihrer editorischen Kompetenz einen quellenkritischen Notentext, der gleichzeitig unter dem Blick einer optimalen aufführungspraktischen Verwendbarkeit entstand. Interpreten wie Kurt Masur waren über die Vermittlung zwischen Forschung und Musikpraxis begeistert: „Dass nach vielen Jahren systematischer editorischer Erschließung der Quellen nun eine vorbildliche Ausgabe zur Verfügung steht, ist nicht hoch genug einzuschätzen.“

Doch damit nicht genug: Anfang 2003 übernahm Breitkopf & Härtel vom G. Henle Verlag, München, die aufführungspraktischen Orchestermateriale nach der dort erschienenen neuen Beethoven-Gesamtausgabe, darunter sämtliche Solokonzerte, zahlreiche Ouvertüren und etliche Chorwerke mit Orchester, incl. der beiden Messvertonungen. Inzwischen hat Breitkopf etliche weitere Werke aus der Beethoven-Gesamtausgabe in Urtext-Ausgaben praktisch nutzbar gemacht.