Hans Leo Hassler (1564–1612)

Hans Leo Hassler war ein bedeutender deutscher Komponist, dessen Werke an der stilistischen Wende von der Renaissance zum Frühbarock stehen.

Sein musikalisches Schaffen umfasst weltliche und geistliche Kompositionen, wie zum Beispiel das bekannte Chorlied „Lustgarten Neuer Teutscher Gesäng“. Hasslers Madrigale und Tänze, aber auch Messen, Motetten und Choralsätze, setzten Maßstäbe und beeinflussten andere Musiker über seine Lebenszeit hinaus. Seine Kompositionen zeichnen sich durch hohe technische Qualität aus und verbinden deutsche und italienische Einflüsse zu einem Oeuvre, das von harmonischem Reichtum lebt.

Hans Leo Hassler wurde am 1564 in Nürnberg geboren. Seine musikalische Ausbildung an der Orgel erhielt er zunächst in seiner Geburtsstadt und ab 1584 in Venedig durch Andrea Gabrieli. Dort schloss er auch Freundschaft mit dessen Neffen und Schüler Giovanni Gabrieli. 1586 wurde Hassler für 15 Jahre als Organist am Augsburger Dom und Kammerorganist des Grafen Octavian II. Fugger angestellt. Im Jahre 1600 wurde Hassler zusätzlich die Leitung der Stadtpfeiferei und des städtischen Musikwesens übertragen.

Kaiser Rudolf II. erhob Hassler 1595 in den Adelsstand.

In den Jahren nach 1601 und nach dem Tod des Grafen Octavian hielt sich Hassler in Nürnberg, Ulm und Dresden auf. In Nürnberg widmete er sich vor allem den kaufmännischen Geschäften und der Entwicklung und Herstellung von Orgelautomaten. Aus der Ulmer Zeit stammen seine geistlichen Werke. In Dresden wurde er ab 1608 Kammerorganist des Kurfürsten Christian II. von Sachsen.

Auf einer Reise zur Wahl des Kaiser Matthias starb Hassler 1612 in Frankfurt am Main an Schwindsucht.