Don Carlo Gesualdo (1560–1613)
Der Renaissance-Fürst Gesualdo schuf zahlreiche Madrigale und geistliche Werke. Bezeichnend sind eine kühne, zukunftsweisende Expressivität, hervorgerufen durch rasche Tonartenwechsel, sowie eine phantasievolle Textausdeutung.
Der aus dem italienischen Adel stammende Gesualdo erhielt bereits in frühen Jahren eine fundierte musikalische Ausbildung in Komposition und dem Spiel der Bass-Laute.
Ein Ehrenmord an seiner ersten Frau überschattete das Leben des Fürsten von Venosa. Er floh vor der Rache der Familie der Opfer. 1594 heiratete er erneut. In dieser Zeit entstand der Großteil seiner Kompositionen.
1957-1967 erschienen die Gesualdo-Gesamtausgabe (10 Bände) im Deutschen Verlag für Musik, Leipzig. Herausgeber waren Wilhelm Weismann und Glenn E. Watkins, die Gesualdos Werk erstmals textkritisch und zugleich praktisch mit Übersetzungen der Gesangstexte vorlegten.