Antonín Dvořák (1841–1904)
Dvořák gehört zusammen mit Smetana zu den zentralen Komponistenpersönlichkeiten der tschechischen Musikgeschichte Ende der 19. Jahrhunderts.
1857 siedelte Dvořák nach Prag und begann dort eine Ausbildung zum Organisten. Zunächst als Solobratschist am tschechischen Theater in Prag tätig, brachte ihm 1873 die Aufführung des Hymnus aus dem Gedicht Die Erben des weißen Berges erstmals Erfolg. Seine ersten Kompositionen entsprechen stilistisch der klassisch-romantischen Tradition. Durch die Empfehlung von Johannes Brahms erschienen Dvořáks Slawische Tänze im Druck und führten zu seinem internationalen Durchbruch als gefeierter Komponist. Im Jahr 1883 folgte Dvořák der Einladung nach England zu reisen, um dort die Aufführungen seiner Werke zu begleiten. In der folgenden Zeit war Dvořáks Schaffen stärker geprägt von Elementen slawischer Lied- und Tanz-Folklore. Während seines Aufenthalts in Amerika flossen wiederum amerikanische Folklorismen unmittelbar in seine Musik ein. Besonders seine groß besetzte Kirchenmusik, seine Solokonzerte sowie seine 8. und 9. Symphonie spielen in Dvorák musikalischem Oeuvre, das sich insgesamt durch eine hohe Gattungsvielfalt auszeichnet, eine gewichtige Rolle.