Márton Illés (*1975)
"Márton Illés schreibt eine Musik, in der sich Kalkül und Risiko präzise ausbalanciert die Waage halten. Die Emotionalität ist stets in ein verbindliches Struktur-Ganzes eingelassen; die Rationalität ist konfrontiert mit geschärfter Klangkraft und Ausbruchsenergie. So gelingt es ihm in jungen Jahren zu einer verbindlichen Aussage zu gelangen, die gelassen aus sich selbst zu wirken in der Lage ist, ohne sich irgendeiner Tagesmode versichern zu müssen.“ (Wolfgang Rihm)
Márton Illés wurde 1975 in Budapest geboren. Nach der musikalischen Grundausbildung in Ungarn studierte er an der Musik-Akademie Basel Komposition bei Detlev Müller-Siemens und Klavier bei László Gyimesi, anschließend an der Musikhochschule Karlsruhe Komposition bei Wolfgang Rihm (2001-2005) und Musiktheorie bei Michael Reudenbach. Márton Illés‘ bisheriges Schaffen umfasst Werke für Sinfonieorchester und Streichorchester, Kompositionen für Soloinstrumente, Kammermusik, Streichquartette, Vokalwerke, Ensemblestücke und elektroakustische Kompositionen. Wichtige Meilensteine seines Schaffens sind u.a. sein in der Kölner Philharmonie mit den Bamberger Symphonikern und mit ihm selbst am Klavier uraufgeführtes Klavierkonzert "Rajzok II" (2011), das für Sabine Meyer geschriebene Klarinettenkonzert "Re-Akvarell", ein Auftragswerk des Lucerne Festivals und des NDR Hamburg, sein Orchesterstück „Ez-tér" für welches er den Preis des SWR-Symphonieorchesters bei den Donaueschinger Musiktagen 2017 erhielt, das 2020 für Patricia Kopatchinskaja geschriebene und im WDR Köln uraufgeführte Violinkonzert, das für Nicolas Altstaedt geschriebene Cellokonzert „Sírt-tér“ sowie das Orchesterstück „Lég-szín-tér“ im Auftrag der Berliner Philharmoniker das 2023 unter der Leitung von Kirill Petrenko seine Uraufführung erlebte.
Márton Illés unterrichtete 14 Jahre lang Musiktheorie und Komposition an verschiedenen staatlichen Musikhochschulen in Deutschland. Er erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, darunter das Stipendium der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo, der Villa Concordia Bamberg, der Cité des Arts Paris und der Civitella Ranieri Stiftung New York, den Preis der Christoph-und-Stephan-Kaske-Stiftung in München, den Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung, den Schneider-Schott-Musikpreis der Stadt Mainz und den Hindemith-Preis des Schleswig-Holstein Musik Festivals.
Hier finden Sie den aktuellen Komponistenprospekt.
Ich bin ein absoluter Organiker. Márton Illés im Gespräch mit Burkhard Schäfer, in: ensemble (2011), Heft 3, S. 24-27
Musik als klingende Energie. Hans-Dieter Grünefeld im Gespräch mit dem Komponisten, in: Musik & Theater, Juli? 2012, S. 32-34
Schriften über Márton Illés
Hiller, Egbert: Manische Entwicklungslinien. Der ungarische Komponist Martón Illés, in: Neue Zeitschrift für Musik, 172 (2011), Heft 1, S. 46-49
Introducing Márton Illés. Radioportrait von Michael Rebhahn, Erstsendung HR, 2.12.2008