Manuel Hidalgo (*1956) Bacon 1561-1992
Tragikomödie in 7 Bildern [Soli,Ch,Orch] 2000/01 Dauer: 90' Text: Gabriele Adams
Soli: 5 Sänger. 4 Schauspieler – Chor: SATB – Stimmen: SMezA – 2(2Picc).2(Eh).2(Klar[Es].B-Klar).2(Kfg). – 2.1.1(KbPos).1. – Pk.Schl. – Hfe.Git – Akk – Str: 6.6.4.4.3. (mindestens) / Bühnenmusik: 2Hn.Trp.Pos – Schl(2) – 3Kb
UA: Schwetzingen, 21. Mai 2001
Dauer: 90'
Libretto: Gabriele Adams
Personen: BACON (Bass) - CONCHA (Sopran) - RODRIGUEZ (Schauspieler) - KOMMANDEUR (Kontratenor) - OFFIZIER 2/3 (2 Tenöre) - INDURA (Schauspieler) - 2 INSULANERINNEN (2 Schauspielerinnen) - SOLDATEN, MATROSEN (Statisten)
Chor: SATB (Insulaner und Insulanerinnen)
Besetzung: Soli: SMezA - 2(2Picc).2(Eh).2(Es-Klar.Bklar).2(Kfag). - 2.1.1.(Kbpos).1. - Pk.Schl - Hfe.Git - Akk - Str:6.6.4.4.3.(mindestens)
Bühnenmusik 2Hn.Trp.Pos - 2Schl - 3Kb
Das Musiktheater zu „Bacon“ gliedert sich in sieben große Abschnitte. Textlose, nicht-szenische Orchestermusiken umgeben 3 szenische Teile. Die Orchesterwerke tragen besondere Titel und fügen sich dramaturgisch in den Handlungsverlauf ein: Nuut - 2. Bild - Nahezu stilles Auge des Wirbelsturms - 4. Bild - Untrennbar - 6. Bild - La ira pura
Das Libretto liegt folglich nur den Bildern 2, 4 und 6 zugrunde. Zu diesem szenisch textreichen Komplex tritt eine große Fülle von Bildern und Assoziationen, die sich aus den Orchesterwerken insofern ergeben, als dass diese wiederum eng an Textvorlagen geknüpft sind. „Nuut“ und „La ira pura“ sind z. B. Gedichte des spanischen Schriftstellers Ignacio Llamas. (Manfred Schreier)
Der englische Philosoph, Wissenschaftler und Staatsmann Francis Bacon, im Januar 1561 in London geboren, gilt als Begründer des Empirismus, der Erforschung der Natur durch Beobachtung und Erfahrung. Diese neuzeitliche Art, das Leben zu erfassen, so Manuel Hidalgo, hat in den Menschen zunehmend Unbehagen und innere Ängste aufgebaut, die in den alptraumhaften Gemälden des 1992 gestorbenen irischen Malers Francis Bacon am treffendsten und zugleich brutalsten geschildert werden.
Aus der Zusammenfügung der beiden Namensvettern entstand eine Geschichte über menschliche Aggressionen, Ängste und Gewalt, deren Handlung durch das letzte, unvollendete Buch des älteren Francis Bacon inspiriert wurde: In ‚Neu-Atlantis‘ schildert er die Schifffahrt zu einer utopischen Insel mit einer ebenso utopischen Zivilisation, die damit beschäftigt ist, „die Ursachen und Bewegungen sowie die verborgenen Kräfte der Natur zu erkennen und die menschliche Herrschaft bis an die Grenzen des überhaupt Möglichen zu erweitern.“ Wohin solch eine schonungslose und offene Konfrontation mit der menschlichen Natur führen kann, erlebt Titelheld Bacon am eigenen Leibe ...