Hanns Eisler (1898–1962) Hollywood-Elegien
aus dem „Hollywooder Liederbuch“ Text: Bertolt Brecht
Originalbesetzung: Singst, Klav
Das Hollywooder Liederbuch von Hanns Eisler finden Sie hier.
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Eine „hässliche, aber heitere Riesenstadt“, nannte Strawinsky Los Angeles, ein Ort, der sich Ende der dreißiger Jahre, ohne es selbst richtig zu merken, zur Welthauptstadt der Musik entwickelte. Ein unfreiwilliger Treffpunkt der Emigranten Strawinsky, Rachmaninow, Schönberg und später auch Hanns Eisler. Die „Stadt der Illusionen“ bot keineswegs paradiesische Lebensumstände. Amerika befand sich im Krieg mit Deutschland – und so wurden auch deutsche Flüchtlinge als feindlich eingestuft. Künstlerischen Ausdruck findet diese Zeit vor allem in Eislers „Hollywooder Liederbuch“, einem der wenigen großen Liederzyklen des 20. Jahrhunderts. Im Sommer 1942 regte Eisler eine dritte zentrale Gruppe des Liederbuchs an, wie er später berichtete: „In diesem trübsinnigen ewigen Frühling von Hollywood sagte ich Bertolt Brecht, kurze Zeit nachdem wir uns wieder zusammenfanden: 'Das ist der klassische Ort, wo man Elegien schreiben muss. [...] Man ist nicht ungestraft in Hollywood. Man muss das einfach mit beschreiben.'“ Die fünf Elegien erreichen in Text und Musik eine ganz außergewöhnliche Distanz von ihrem Gegenstand. „Wichtiger noch als die von Stadt und Landschaft erzeugte, ist das Abstoßende der falschen Faszination des Filmbetriebs. Nicht zuletzt wird das Bedürfnis mitgeschrieben, sich von sich selbst zu distanzieren; in einer Zeit des Zwanges zur Prostitution der Künstler, der vor wenigen haltmacht
“, schreibt Albrecht Betz dazu treffend. Eisler und Brecht arbeiteten gemeinsam an einem künstlerischen „Gegengift“ – nicht nur gegen die trügerische Idylle Kaliforniens, sondern auch gegen die Ästhetik der Nazis. Die Hollywood-Elegien reflektieren das Schicksal als eine Verwebung der Traumwelt Hollywoods mit den Utopien der deutschen Emigranten.
CD:
Irmgard Arnold, Sopran
Andre Asriel, Klavier
Hastedt HT 5313
Zeitgenossen Ost