Hanns Eisler (1898–1962) Deutsche Sinfonie
[Soli,GCh,Orch] 1930-58 Dauer: 70' Text: Bertolt Brecht und Hanns Eisler
Soli: SMezBarB2Spr – Chor: SATB – 2.2.2.2.Kfg – 4.3.3(-4).1 – Pk.Schl – Str
Die endgültige Konzeption der Deutschen Sinfonie kam um 1943 zustande, als Eisler den Vierzeiler „Seht unsre Söhne“ (aus Brechts „Kriegsfibel“) kennen lernte.
Die verheerenden Kriegsereignisse zwangen ihn, statt eines optimistischen Schlusses, der dem tiefernsten Orchester-Allegro (Etüde 3) folgen sollte, einen tragischen Epilog zu schreiben. Eine musikalische Form nahm dieser kurze Epilog in einem gegenüber dem Vorangegangenen sehr vereinfachten Stil allerdings erst viel später an, als Eisler, längst nach Berlin zurückgekehrt, endlich die Möglichkeit einer Aufführung sah. „Seht unsre Söhne“, 1957 vertont, diente zugleich als Einleitung zu anderen Bildern aus Brechts „Kriegsfibel“. Die Uraufführung der Deutschen Sinfonie fand am 24. April 1959 in der Deutschen Staatsoper Berlin statt, die Leitung hatte Walter Goehr, der nach 1933 nach England emigriert war.
(Eberhardt Klemm)
1. Präludium „Oh Deutschland, bleiche Mutter“ |
2. An die Kämpfer in den Konzentrationslagern (Passcaglia) „Kaum Erreichbare ihr“ |
3. Etüde 1 (Orchester) |
4. Erinnerung „Zu Potsdam unter den Eichen“ |
5. Sonnenburg „Es steht in Sonnenburg ein deutsches Lager“ |
6. Etüde 2 (Orchester) |
7. Begräbnis des Hetzers im Zinksarg „Hier in diesem Zink liegt ein toter Mensch“ |
8.a Bauernkantate: Missernte „Wenn Gott sich nicht um den Regen kümmert“ |
8.b Bauernkantate: Sicherheit „Während des ganzen Lebens“ |
8.c Bauernkantate: Flüstergespräche (Melodram) „Wenn sie wenigstens den Prozess den Verhafteten machen würden“ |
8.d Bauernkantate: Bauernliedchen „Bauer, steh auf“ |
9. Das Lied vom Klassenfeind (Arbeiterkantate) „Als ich klein war“ |
10. Allegro (Etüde 3, Orchester) |
11. Epilog „Seht unsre Söhne, taub und blutbefleckt“ |