Johann Friedrich Doles (1715–1797) Jesu, meine Freude
Motette herausgegeben von Jürgen Neubacher [GCh] Dauer: 18'
24 Seiten | 19 x 27 cm | 87 g | ISMN: 979-0-004-41222-0 | geheftet
Johann Friedrich Doles war als Thomaskantor der indirekte Nachfolger J. S. Bachs in Leipzig. Als Doles um 1775 seine Motette „Jesu, meine Freude“ schrieb, dürfte er Bachs Vertonung (BWV 227) gekannt haben. Einige stilistische Parallelen lassen sich auf das große Vorgängerwerk zurückführen. Typisch für die Choralmotette von Doles ist die abgebildete 5. Strophe mit ihrem feingliedrigen Wechsel zwischen Solo- und Tutti-Abschnitten, wobei dem Komponisten und Thomaskantor, wie Doles selbst beklagt, um 1780 in Leipzig für das Tutti wahrscheinlich nur 8 qualitativ gute Sänger zur Verfügung standen - das Ende des 18. Jahrhunderts war nun einmal nicht die Blütezeit der Thomasschule. Doles Motette geriet in Vergessenheit und galt lange Zeit als verschollen. Die Erstausgabe ergänzt in Breitkopfs „Chor-Bibliothek“ die Editionen aus Spätbarock bzw. Frühklassik (Graun, Bortnjanskij u. a.), die in den letzten Jahren neu herausgekommen sind.