Johann Kuhnau (1660–1722) Lobet, ihr Himmel, den Herrn
Kantate zu Christi Himmelfahrt – Urtext herausgegeben von David Erler [Soli,GCh,Orch] Dauer: 15'
Soli: STB – Chor: SATB – 0.2.0.0 – 0.2.0.0 – Pk – Str – Bc
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Die Kantate Lobet, ihr Himmel, den Herrn ist für den Himmelfahrtstag bestimmt und entstanden. Ein konkretes Entstehungsdatum ist nicht erhalten, durch die modernere Streicherbesetzung mit nur einer Viola und die vokale Vierstimmigkeit ist jedoch zu vermuten, dass es sich um eine vergleichsweise späte Komposition Kuhnaus handelt. Sie ist außerdem die bislang einzige überlieferte Kantate mit einer Binnen-Sinfonia und trägt deutlich oratorische Züge. Damit liegt hier eine Art „Himmelfahrtsoratorium“ von Johann Kuhnau vor, das einige Parallelen zu Johann Sebastian Bachs Himmelfahrtsoratorium BWV 11 aufweist. Dies könnte sogar für eine Leipziger Aufführungstradition, ähnlich wie beim Magnificat (PB/OB 32108), sprechen.
Nach einem festlichen Lobgesang zu Beginn setzt eine kurze Handlung ein: Der Tenor-Solist agiert als Evangelist und ein Chorsatz beschreibt die „Himmelfahrt“ in Begleitung von Pauken und Trompeten. Daraufhin folgt der deutlich längere Abschnitt der Deutung, in welchem sich der Bass-Solist als eine Art „gläubige Seele“ und der Chor als Gemeinde gegenseitig ermuntern, den Kampf gegen die Feinde aufzunehmen. Dieser wird in der erwähnten siegesgewiss-festlichen Sinfonia dargestellt, woraufhin die „gläubige Seele“, von einer verinnerlichten Sopranarie unterstützt, nun ebenfalls in den Himmel auffahren kann. Den Abschluss bildet ein Choral auf die dritte Strophe von „Herzlich lieb hab ich dich, o Herr“, der die Szenerie zu einem erlösungsgewissen Ende führt.
Hörbeispiele: Opella Musica, camerata lipsiensis, Ltg. Gregor Meyer (cpo, 2019)
„Mit elf Sätzen und ausschweifender Klangmalerei nimmt die Himmelfahrtskantate nicht nur oratorische Züge an, sondern ähnelt in vielerlei Hinsicht dem Himmelfahrtsoratorium (BWV 11) Johann Sebastian Bachs. Von den drei besprochenen Kantaten weist sie den diffizilsten Chorpart auf, der deutlich in Richtung des Amtsnachfolgers weist und sich an vielen Stellen sogar in der Motivik vergleichen lässt. […] Mit Breitkopf erfährt der Komponist das Glück einer ausgezeichneten Neuausgabe […].“ (Johannes M. Schröder, Kirchenmusik im Bistum Limburg)
01. | Lobet, ihr Himmel, den Herrn |
02. | Was höret man vor ein so großes Lustgeschrei |
03. | Gott fähret auf mit Jauchzen |
04. | Ist Christus aufgefahren, nachdem er ritterlich gesiegt |
05. | Leide dich als ein guter Streiter Jesu Christi |
06. | Auf, auf zum Streit, hier stellen sich die Feinde ein |
07. | Siegesfürste, steh mir bei |
08. | Rittornello |
09. | Seht her, wie mutig ich gekrieget |
10a. | Rittornello |
10b. | Kommt, ihr Engel, nehmt die Seele hier |
11. | Ach! Herr, lass dein lieb Engelein |