Dieterich Buxtehude (1637–1707) Orgelwerke
Urtext – Kritische Quellenedition der freien Orgelwerke herausgegeben von Harald Vogel [Org]
- reine Quellenedition (keine Vermischung verschiedener Überlieferungen)
- umfangreicher Textapparat (Bde. I/2 & II)
(mit Texten zu Quellen, Chronologie, Tonartengebrauch, liturgischer Einordnung sowie ausführlichen Einzelanmerkungen, inkl. Notenbeispiele) - gute Wendestellen
- flexible Stimmverteilung (auf 2 bzw. 3 Systemen, gute Lesbarkeit)
- enthält Faksimile
Weitere Werke norddeutscher Orgelmeister finden Sie hier.
Die beiden Teilbände von Band I können Sie im Set zum Vorteilspreis erwerben.
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Diese Ausgabe ist das Ergebnis von Harald Vogels langjähriger Tätigkeit als Organist und Wissenschaftler. Der Notentext beruht auf einer Neubewertung der Handschriften des 17. und 18. Jahrhunderts, die freie Orgel- und Clavierwerke von Buxtehude enthalten. Sie entstanden in einer Phase des Übergangs von der traditionellen Buchstabentabulatur zur heute noch üblichen Liniennotation. Durch Übertragungen in die Liniennotation war der Herausgeber mit einer hohen Fehlerquote konfrontiert, die er in den Einzelanmerkungen sorgfältig analysiert.
Bei der Erarbeitung wurde die Spielpraxis nie aus den Augen gelassen, doch wird das Bild der Quellen nicht verfälscht (z. B. durch überflüssige Pausen, nicht quellenkonforme Balkungen oder die unhistorische Anpassung der Taktarten), sondern bleibt möglichst nah an der Kompositionsnotation, der Buchstabentabulatur. Der flexible Einsatz von drei Systemen und die differenzierte Verteilung der Stimmen auf die Systeme erlauben eine Annäherung an die Lesekonventionen der historischen Notationen mit den sich daraus ergebenden Hinweisen zur Handverteilung.
Die Edition ist nach Pedaliter- bzw. Manualiterwerken in zwei Bände gegliedert, von denen Band I aus zwei Teilbänden besteht. Der erste Teilband (I/1, EB 9304) enthält das Vorwort und die Praeludien, der zweite Teilband (I/2, EB 9305) die Toccaten, Ostinatowerke, alternative Fassungen sowie einen umfangreichen Kritischen Bericht. Band II (EB 9306) enthält die freien Orgel- und Clavierwerke (manualiter) Buxtehudes mit den dazugehörigen Textteilen (Vorwort und Krit. Bericht).
Bis 1971 arbeitete Harald Vogel an einer Dissertation (bei Georg von Dadelsen, Hamburg) über „Die Fuge um Bach“. Dazu gehörte neben der Beschreibung der „Inklusion“ von Dreiertakten in die C-Notation und den Unregelmäßigkeiten der „Stimmenmutation“ in den polyphonen Strukturen auch eine Diskussion um die Berechtigung der „inneren Textkritik“. Mit der inneren Textkritik werden Abweichungen bei parallelen Stellen vereinheitlicht. Der norddeutsche Fugenstil, der im Werk von Buxtehude zu einem Höhepunkt kommt, ist durch eine ständige Detaildiversität der Themen und der polyphonen Abläufe gekennzeichnet. Zu den „Abzeichen des fantastischen Styls“ gehört auch die Auflösung der polyphonen Strukturen an den Fugenenden, die bei Buxtehude zu beobachten ist.
In dieser Edition wird ein Notentext präsentiert, der die nicht quellenkonforme Detailuniformität vermeidet. Es gibt jedoch viele Beispiele von Übertragungs- und Flüchtigkeitsfehlern, die in einer methodischen Systematik analysiert werden.
Zur Person des Herausgebers:
Harald Vogel hat sich jahrzehntelang als Organist, Professor, Orgelsachverständiger und Wissenschaftler um die Interpretation der Alten Musik und besonders der historischen Aufführungspraxis die Orgel betreffend verdient gemacht. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u. a. einen ECHO Klassik als Instrumentalist des Jahres (2012), die Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Luleå (Schweden, 2008) und des Oberlin College (USA, 2014) sowie den Buxtehude-Preis der Stadt Lübeck (2018). Harald Vogel ist Autor und Herausgeber zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen und Editionen. Durch seine lebenslange Spielpraxis kann er auf eine umfangreiche Diskographie blicken, darunter die Gesamteinspielung der Orgelwerke Buxtehudes, die er an verschiedenen Orten mit historischen Orgelinstrumenten der norddeutschen Orgelbautradition in Skandinavien, Norddeutschland und den Niederlanden aufnahm.
„Gepaart mit den zahlreichen Informationen, die dem Kritischen Bericht zu entnehmen sind, bietet diese Neuausgabe eine hervorragende Anregung zur historisch informierten Interpretation Buxtehudes.“
(Kirchenmusikalische Mitteilungen der Erzdiözese Freiburg, Heft 87, Mai 2022)
„Kritischer Bericht, Anmerkungen zur Edition, Quellenbeschreibungen, Einzelanmerkungen und Kommentare dazu sowie zum Tonartengebrauch und Orgelstimmungen [sind] wie immer bei Harald Vogel gründlich, lehrreich und gut formuliert.“
(Rainer Goede, Forum Kirchenmusik 3/2022)
„Absolut empfehlenswert sind die ausführlichen Erörterungen im Vorwort sowie zu den einzelnen Stücken am Schluss des zweiten Bandes [I/2], zum Stimmungssystem und seiner gelegentlichen Überschreitung sowie zu weiteren textkritischen und aufführungspraktischen Fragen.“ (Matthias Schneider, Musik & Kirche 4, Juli/August 2022)